Datenbasiertes Design an der Folkwang Universität untersucht die Ästhetiken der Informations­gesellschaft.

Was ist Informations‎design?

Stellen wir uns eine Karte vor. Auf den ersten Blick scheint sie ein neutraler Wegweiser zu sein, ein Hilfsmittel, um sich im Raum zurechtzufinden. Aber sehen Sie genauer hin: Was ist enthalten, was ist weggelassen, und wie wird es dargestellt? Beim Informationsdesign geht es nicht nur um die Darstellung von Daten, sondern auch um Entscheidungen, Prioritäten und Werte, die in die visuelle und strukturelle Form eingebettet sind. Eine Karte, die Grenzen hervorhebt, unterstreicht die Trennung, eine Karte, die Handelsrouten zeigt, stellt die Verbindung in den Vordergrund. Informationsdesign prägt die Wahrnehmung und beeinflusst Entscheidungen. Um es kritisch zu verstehen, müssen wir fragen: Wessen Perspektive dient es, und welche Realitäten verbirgt oder beleuchtet es?

Warum Informations‎design?

Daten und Algorithmen sind die Grundbausteine der Informationstechnologie. Sie sind die treibende Kraft hinter Themen wie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, virtuelle Realität, Big Data, Kryptowährungen und vielem mehr. Während diese Themen oft im Rahmen eines Informatikstudiums erforscht werden, spielt Design eine entscheidende Rolle bei der Überbrückung der Kluft zwischen menschlichen und technischen Konzepten. Design kann Daten sichtbar, erforschbar und verständlich machen. Darüber hinaus ermöglicht es, die Bedeutung von Technologie in der Gesellschaft zu hinterfragen und zu reflektieren.

Informationsdesigner*innen sind also Menschen, die gestalten, wie Menschen mit Hilfe von Technologie interagieren, sich engagieren, sich präsentieren und über sich selbst nachdenken. Mit diesem Wissen gibt es viele Möglichkeiten, u.a. im Journalismus, in Start-ups, NGOs, Unternehmen und in der Forschung zu arbeiten.